Die Radfahrer sind schuld an den schlechten Noten für den Radverkehr in Lingen?

15.04.19 –

CDU verunglimpft die Teilnehmer an Fahrradklimatest

„Dass die CDU den Radfahrern die Schuld an den schlechten Noten gibt, ist eine Verunglimpfung der Teilnehmer an dem Fahrradklimatest“, so Peter Blauert vom Ortsverband Bündnis 90 / Die Grünen in Lingen. Nur so sei die Einlassung der CDU zu dem schlechten Abschneiden der Stadt Lingen beim aktuellen Fahrradklimatest zu verstehen: „Die verhaltene Bewertung der Befragten in dem Report sind unserer Ansicht nach auch auf die gestiegenen Ansprüche zurückzuführen’ so die Christdemokraten. Darauf antwortet Peter Blauert: „Nicht nur die Benotung ist schlecht, sondern die realen Verhältnisse sind es. Sie werden nicht mehr den Erfordernissen gerecht.“ Zum Glück hat der Radverkehr zugenommen, nicht aber der entsprechende Ausbau des Radverkehrsnetzes und seiner Infrastruktur. Aus anderen Städten sind die Radfahrer Besseres gewöhnt, und andere Städten strengen sich mehr an: Offenbach am Main, Konstanz und Oschatz sind die Aufholer bei der Umfrage.

Den Beweis für die Behauptung der CDU “ Es ist nicht alles schlecht“ bleibt die Partei in ihrem Artikel schuldig! Sie verweist nur allgemein auf die „längst eingeleiteten Verbesserungen und eigene(n) Anträge für die nächste Sitzung des Verkehrsausschusses“! „Das ist der ersten Antrag der CDU zur Verbesserung des Radverkehrs seit 2013“, so Michael Fuest. „Einzige erhebliche Verbesserung, für den Radfahrer und die Fußgänger ist die Unterführung am Bahnhof. Vieles andere ist Stückwerk ohne Konzept, so z. B. die 60 Meter lange Fahrradstraße in der Straße Zum Neuen Hafen im Abschnitt vom Dortmund-Ems-Kanal bis zur Einmündung Jahnstraße, die niemand braucht. Hier und da wird mal ein Stück Radweg neu gemacht, es werden einige Schilder abgebaut und Piktogramme aufgemalt, sicher richtig aber zu wenig! Heute sind die Ausweisung von fahrradfreundlichen Baugebieten, ihre Anbindung mit Radschnellwegen, Haupt- und Tangentialrouten mit Vorrecht für Radfahrer und Fahrradgesetze gefragt.“

Wie Herr Hilling richtig sagt, beraten die Gremien seit Langem über das Klimaschutzteilkonzept. „Aber konkrete Verbesserungen gibt es zu wenig“, bemängelt Peter Blauert: „Im Klimaschutzteilkonzept, dass mit großer Bürgerbeteilung 2015 erarbeitet wurde, stehen 50 Maßnahmen zur Verbesserung des Fuß und Radverkehrs. Davon hat der Rat der Stadt nur 15 übernommen und davon sind bis heute nur die kostengünstigsten aber die am wenigsten wirksamen Maßnahmen verwirklicht worden.“

Auch die Behauptung von Herrn Hilling, „dass wir in Lingen viel weiter sind als manch andere Kommune in unserer Region“ wird nicht belegt. Emden und Nordhorn schneiden jedenfalls besser ab. „Und an den Aufholern und nicht an den Nixtuern sollten wir uns orientieren“, so Peter Blauert, „wenn wir in zwei Jahren beim nächsten Fahrradklimatest besser abschneiden wollen.“

Kategorie

Lingen | Umwelt & Klima | Verkehr

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