Menü
04.02.20 –
Meppen – Die Grünen im Emsland unterstützen grundsätzlich den Ausbau der Stromleitungen in den Süden als Teil der Energiewende. „Natürlich sind mit dem Bau derartiger Leitungstrassen deutliche Eingriffe in Umwelt und Landschaft verbunden, die nach geltenden Gesetzen minimiert und ausgeglichen werden müssen. Daher haben sich die Grünen schon vor Jahren für die sogenannte „Bürgermeister-Trasse“ zwischen Meppen und Lingen sowie für eine Erdverkabelung im Bereich des Naturschutzgebietes westlich von Lingen ausgesprochen“, sagte der Fraktionsvorsitzende der Grünen Michael Fuest. Auf der letzten Fraktionssitzung referierte jetzt Andreas Jaeger von der Firma TenneT, die in den letzten Jahren u. a. den drei Kilometer langen Erdkabelabschnitt zwischen Dankern und Segberg gebaut hat, über den Netzausbau in Niedersachsen im Rahmen der Energiewende am Beispiel der neuen Höchstspannungsleitung Dörpen/West – Niederrhein im Emsland. Der für Projektkommunikation zuständige Andres Jaeger sagte: „ Die TenneT hat ihren rund 30 Kilometer langen Leitungsbauabschnitt vom Konverterstandort in Dörpen bis auf Höhe Meppen nahezu abgeschlossen. Die neue Leitung sind eine der neuen Stromautobahnen, die die in Niedersachsen an Land und auf See erzeugte Windenergie in die Verbrauchszentren im Süden und Westen Deutschlands transportieren soll.“
Grundsätzlich gelte für Wechselstromleitungen laut Gesetzgeber der Vorrang von Freileitungen im Höchstspannungsbereich. Dieser Erdkabelabschnitt im Raum Haren wurde möglich, weil die neue Leitung gesetzlich als Pilotprojekt für den Erdkabelbau definiert wurde und die Voraussetzung erfüllt sei, wegen der Nähe zu Wohngebäuden anstatt Freileitungsmasten Erdkabel zu verwenden. Wenn eine geplante Leitung unter 400 Meter zu Wohnsiedlungen oder unter 200 Meter zu Wohngebäuden im Außenbereich käme, könne der Einsatz von Erdkabeln geprüft werden. Jaeger wies darauf hin: „Eine Komplettverkabe-lung des Netzausbaus ist nicht möglich, denn die Transportverluste bei einer durchgängig erdverlegten Wechselstromleitung sind zu groß.“ Letztlich sei TenneT verpflichtet, eine Leitung nicht nur sicher, sondern auch transport- und kosteneffizient zu betreiben.
„Für uns Grüne ist klar, dass wir uns im Emsland noch über Jahre mit dem Thema Netzausbau beschäftigen müssen. Es ist jedoch kaum nachvollziehbar, dass gleich mehrere Leitungen gebaut werden sollen und diese nicht parallel geplant und gebaut werden können, z. B. entlang der Autobahn, um weitere Eingriffe in die Landschaft zu vermeiden“, so Birgit Kemmer aus Lingen. „Außerdem muss seitens der Planungsbehörden überprüft werden, ob diese Leitungen auch in Zukunft alle wirklich benötigt werden, da sich gerade in Süddeutschland viele Veränderungen hin zu einer dezentralen Versorgung ergeben. Es kann sein, dass die Bayern und Schwaben vielleicht in 10 Jahren gar nicht mehr den Windstrom aus der Nordsee brauchen“, so der Kreistagsabgeordnete Günter Buss (Papenburg). Positiv bewertete betonte Kreistagsabgeordnete Carsten Keetz, dass die TenneT-GmbH versuche, das Erdkabel so bodenschonend wie möglich zu verlegen, so dass eine normale Landwirtschaft über der Kabeltrasse möglich sein sollte und dass man sich um einen guten Kontakt zur Öffentlichkeit und insbesondere zu den Eigentümern und Landnutzern bemüht habe, z.B. durch das Infozentrum in Dankern.
Kategorie
Energie
Gestern hat die 29. Conference of the Parties (COP) in Baku, Aserbaidschan begonnen. Für Deutschland wird Annalena Baerbock als Verhandlerin [...]
Robert Habeck hat einen Plan vorgestellt, wie Deutschlands wirtschaftliche Kräfte neu entfesselt werden. Die Vorschläge sollen die [...]
Gestern am späten Abend wurde das weiterentwickelte Kita-Qualitäts- und Teilhabeverbesserungsgesetz (KitaQuTH) im Bundestag beschlossen. Es [...]