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Ortsverband Emsland Süd

Pro und contra Emslandarena - Innenparteiliche Diskussion im Ortsverband Lingen und Abstimmungsverhalten im Stadtrat

Seit Heiner Pott seine Ideen zu einer Emslandarena in die Öffentlichkeit getragen hat, hat es immer wieder intensive Diskussionen unter den aktiven Mitgliedern des Ortsverbandes gegeben. Die Argumente dagegen waren schnell gefund

  • Das Geld kann besser für etwas anderes ausgegeben werden.
  • Die Folgekosten werden uns den letzten haushaltspolitischen Spielraum rauben.
  • Bei sinkenden Einwohnerzahlen auch im Emsland wird Lingen nie ein Oberzentrum.
  • Einen Leuchtturm brauchen wir – bei steigendem Meeresspiegel - schneller als ein Leuchtturmprojekt: Die Ökobilanz eines Besuchs in der Emslandarena ist katastrophal.
  • Lingens kulturelle Stärken liegen eher in der Kleinkunst als im Größenwahn.

Diese Bedenken wurden von der Mehrheit der aktiven Parteimitglieder geteilt.

Die Befürworter hatten es da schon schwer:

  • Es gibt 10 Millionen gratis dazu; eine Ertüchtigung der Emslandhallen ist fast so teuer wie der Eigenanteil.
  • Lingen braucht die Emslandarena, um im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte punkten zu können.
  • Dann müssen die Emsländer nicht nach Oberhausen oder Hamburg fahren, um hochkarätige und aufwendige Darbietungen in angemessener Atmosphäre zu sehen.
  • Die Emslandarena wird sich für die Stadt rechnen, weil die Besucher Geld in der Stadt lassen wird.

Mit dem Einbruch der Gewerbesteuereinnahmen schien es, dass die Emslandarena nicht mehr realisiert werden würde. Die Aussicht auf weitere fette Jahre fachte dann die Diskussion wieder an. Birgit Kemmer hat es in der Ratssitzung so formuliert. "Ich habe mich entschieden, mutig zu sein!" Michael Fuest war der Bedenkenträger der Grünen in Lingen: "Wir werden uns an den Folgekosten die Zähne ausbeißen!".

Diese Abstimmungsverhalten hinterlässt vielleicht Kopfschütteln: "Was wollen die Grünen denn nun?" Es gibt einige Beispiele in der Grünen Abstimmungsgeschichte, in der auch einzelne Abgeordnete sich nicht an den Mehrheitsbeschluss der Partei gehalten haben. Grüne achten da die (Gewissens-)Freiheit des Abgeordneten. Uneinheitliches Abstimmungsverhalten hat aber auch hier nicht zu einem Ergebnis geführt, das nicht sowieso durch die Mehrheit zustande gekommen wäre. Mit den Stimmen von CDU und SPD war eine so große Zustimmung im Rat zur Emslandarena gesichert, dass Birgit Kemmer ihre Meinung vertreten konnte, ohne das Zünglein an der Waage sein zu müssen.

In diesem Sinne werden wir auch 2011 eine diskussionsfreudige Partei bleiben, die nicht durch unbegründeten Fraktionszwang die von den Lingenern gewählten Abgeordneten zu Befehlsempfängern der Partei verkommen lässt.

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